Sonntagmorgen vor dem Montfortschloss in Tettnang. Eine Herde blauer Schafe grast friedlich im grünen Rasen vor dem Tettnanger Schloss. Einige Besucher sind bereits da und umrunden neugierig die 120 blauen Schafe. Was ist los hier? Leser der SZ wissen natürlich Bescheid: Die blaue Schafherde des Künstlerpaares Rainer Bonk und Bertamaria Reetz macht auf Einladung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg einen Tag Station in Tettnang. Nach Alpirsbach und Rastatt die dritte und vorerst letzte Station - sozusagen der Almabtrieb für die blauen Schafe. Die Aktion will das Künstlerpaar als Symbol für eine tolerante Geisteshaltung wissen und wirbt mit seiner europaweiten Aktion für ein friedliches Miteinander. Das Schaf als Sympathieträger eigne sich hervorragend um die Menschen zu erreichen und auch wieder in die Schlösser bringen – letztendlich gehören diese Kulturgüter ja auch dem Volk – so Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg über die Aktion. Auch intern in der Zentrale in Bruchsal habe man ein blaues Schaf das als verbindendes Element rundum durch die Abteilungen wechselt – ‚ein Wanderschaf das um das Zentrum kreist‘ so Hörrmann.
Eine ähnliche Funktion bekommt das Tettnanger Schaf das Bürgermeister Bruno Walter für die Stadt Tettnang überreicht bekam. Es soll als Wanderschaf durch das Rathaus und die städtischen Einrichtungen wandern und so auch die gedachte Funktion für die Stärkung des Miteinanders erfüllen.
Weitere Projekte mit Kindern zum Erlernen der Toleranz wurden in diesem Sinne bereits angedacht.
Mittlerweile werden die Schafe vor dem Schloss schon weniger. Das eine oder andere wird man sicher in den Häusern und Gärten von Tettnang und Umgebung wiedersehen – auch verbunden und als Erinnerung an die Botschaft die den Künstlern am Herzen liegt – für ein friedliches Miteinander, Toleranz und Wir-Gefühl.
© Copyright 1. Juni 2014 H. Neidhardt