Endlich – möchte man sagen


mal wieder Fasnet feiern dürfen. Zwar noch nicht wie früher aber immerhin.
Wie den Narren und auch den Musikern von der Stadtkapelle die Fasnet gefehlt hat wurde bereits bei der Schülerbefreiung deutlich sichtbar. Bei den Kindern war das besonders zu spüren – waren doch viele von ihnen zum ersten Mal dabei weil im letzten Jahr solche Veranstaltungen leider nicht möglich waren.
Kurz vor Zehn Uhr sammelten sich die Narren im Park an der Weinstraße und zogen angeführt von der Stadtkapelle zur Schillerschule wo sie bereits von den Schülern erwartet und mit vielen dreifachen Montfort-Jehu begrüßt wurden.
Zwei rote Spinnen holten die Schulleiterin aus ihrem Büro und der Schulschlüssel wurde stellvertretend für den erkrankten Zunftmeister Michael Abele an den Straßenchef der NZ TT Marc Müller übergeben. Viele Male wurde der Tettnanger Narrenmarsch gespielt und gesungen und eine Schulklasse nach der anderen durfte auf den Stufen der Schillerschule ihr Sprüchle sagen oder gar ein Liedle singen – ein tolles buntes Bild das alle doch so sehnlich herbei gesehnt hatten.
Dann zog die ganze Narrenschar hinter der Stadtkapelle wieder in die Stadt – zu neuen närrischen Taten an diesem Gumpigen Donnerstag 2022.

Am Nachmittag wurde traditionsgemäß der Hopfennarr aus dem Dachgeschoss des Rathauses aus seinem Dauerschlaf erweckt. Eine stattliche Anzahl an Narren hatte sich schon am Rathaus versammelt als die Stadtkapelle mit dem Narrenmarsch die Montfortstraße herunter kam. Dann wäre es an der Zeit gewesen den Hopfennarren herunter zu lassen aber irgendetwas funktionierte nicht so recht. Und so musste Marc Müller seine Zauberformel drei Mal aufsagen bis der Hopfennarr herunter schwebte.. Dann noch etwas Rätselraten wie der Hopfennarr auf dem Wagen ruhen solle aber schlussendlich wurde man sich einig.

Mittlerweile war der Bürgermeister entmachtet, gefangen genommen und die Narrenschar marschierte zum Bärenplatz wo der Hopfennarr an seinem angestammten Platz aufgestellt wurde. Hier thront er nun bis zum Fasnetsdienstag.

Stadtkapelle und LK Äschach hielten dann die Narren noch bei Laune derweil in der Karlstraße noch eine Tanzgruppe der Feuerhexen ihr Können zum Besten gab.

Insgesamt ein etwas anderer Gumpiger Donnerstag aber durchaus einer der Hoffnung auf mehr machte – vielleicht im nächsten Jahr?

Machen was möglich bzw. erlaubt ist – unter diesem Motto stand auch der Fasnetssamstag im Städtle. Gundel Braunger zog mit ihrer Schar Jungnarren durch den Städtlesmarkt und gar manches närrisches Talent outete sich beim Narrensprüchle-Aufsagen.
Die Schreckschrauben hatten einen Stand in der Montfortstraße und veräußerten einen Teil ihrer voluminösen Dessous und Requisiten die sich in vielen Jahren angesammelt hatten.
Nachmittags dann startete in den Torstuben nach der Zwangspause wieder das Kaffeekränzle. Hier hatte Wirtin Uli ihre Oldtimer Musikbox wieder flott gemacht und verwöhnte die Gäste neben Kulinarischem auch mit Songs aus der guten alten Zeit.
Ein erster Anfang ist wieder gemacht und es ist immer wieder interessant welche Ideen aus der `Not` heraus entstehen. Der närrischen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – das lässt für die Zukunft hoffen.

© Copyright 28. Februar 2022 H. Neidhardt


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