Die Naturschätze des Oman wollten wir mit dieser Reise erkunden.

Mit Reiseleiter Bernd Pfleger waren wir schon in Sambia unterwegs und nach diesen Erfahrungen begaben wir uns mit ihm ein weiteres Mal auf die Reise – und wurden nicht enttäuscht! Die Tour der Firma WIGWAM Tours aus Waltenhofen wurde als Gruppenreise mit 11 Teilnehmern plus Reiseleiter und zwei einheimischen Fahrern durchgeführt.
Unsere Reise beginnt bei Temperaturen im unteren einstelligen Bereich an der Fähre von Friedrichshafen übers schwäbische Meer nach Romanshorn. Weiter mit dem Zug zum Flughafen Zürich und mit Swiss kamen wir nach einem kurzen Stopp in Dubai spät abends bei wohligen über 20 Grad in Muscat - der Hauptstadt des Oman - an.
Größer könnte der Unterschied nicht sein – gestern noch am kühlen Bodensee und heute am Morgen bereits angenehme 20 Grad die sich tagsüber auf ca. 30 Grad erhöhten. Gleich morgens ein Besuch im Souk von Muscat. Angenehm fiel uns auf dass die Händler in den Läden überhaupt nicht aufdringlich waren – ein 'no' wurde akzeptiert! Einen Vorgeschmack auf die prunkvollen Bauten im Oman erwartete uns im Palastviertel von Muscat mit dem Sultan Qaboos Palast. Arbeiter mit Poliermittel sind beschäftigt die golden glänzenden Teile des Zauns zu polieren. Ein wunderschöner Sonnenuntergang entlässt uns dann in den milden Abend.
Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen. Die große Sultan Qaboos Moschee steht heute zuerst auf dem Programm und wir wollen bei Öffnung dort sein weil an dieser Hauptattraktion ein ziemlicher Andrang besteht. So konnten wir dieses monumentale Bauwerk doch einigermaßen ungestört besichtigen – die Menschenmassen die uns beim Gang zum Ausgang begegneten gaben unserem Reiseleiter recht…
Auf der Fahrt in den Süden dann ein Ausflug in das Wadi Shab. Nach dem Übersetzen mit dem Boot wandern wir ins Wadi hinein und erfreuen uns an den malerischen Wasserpools die zum Bade einladen. Den Fischmarkt der Seefahrerstadt Sur mit seinem bunten Treiben und dem Handel mit den frischen Fängen besuchen wir gleich am nächsten Morgen. Auf die Suche nach lebenden Meerestieren begeben wir uns danach bei einer Bootsfahrt in der Bucht von Sur. Schnell erspähen die Adleraugen unseres Reiseleiters einige Exemplare der grünen Meeresschildkröte um unsere Boote herum. Mit der Besichtigung einer Werft für die traditionellen Dhow-Schiffe und einem Panoramablick auf die Stadt Sur verabschieden wir uns von der Stadt am östlichen Zipfel der arabischen Halbinsel.
Schildkröten an Land sind unser Ziel am Abend. In einer geführten Abendwanderung vom Ras al Jinz Turtle Reserve dürfen wir grüne Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten. Obwohl noch keine Saison sind doch schon viele Tiere am Strand um ihre Eier abzulegen und dann wieder im Meer zu verschwinden. Die Tiere kommen mehrmals an den Strand um ihre mehrere Hundert Eier in verschiedenen Gelegen abzulegen.
Weiter Richtung Süden erreichen wir den südlichen Wendepunkt unserer Tour an der Schlickhalbinsel Barr al Hikmann. Zu Fuß können wir riesige Ansammlungen von tausenden Watvögeln und rosa Flamingos beobachten. Aber auch Unmengen von angeschwemmtem Kunststoffabfall 'zieren' den Strand – ein aktuelles Thema….
Nach der Übernachtung in einem landestypischen Hotel führt uns unsere Route wieder nach Norden in die Kieswüste im Landesinneren. Von weitem eine kahle Öde zeigt uns Bernd Tiere und Pflanzen im Kleinen die sich hier trotz der Trockenheit halten können.
Einen Eindruck von Tradition und omanischem Leben können wir in der Oase Sinaw erleben. Ganze Gruppen von Rennkamelen können wir beim Training beobachten. Trotz Wärme tragen die Kamele Decken über ihrem Höcker um durch Schwitzen das Fett in ihrem Höcker und damit Gewicht zu reduzieren.
Der Tiermarkt von Sinaw bietet ein buntes Spektakel besonderer Art. Die Beduinen der Umgebung kommen zum Markt in die Stadt um Ihre Waren anzubieten. Da wird gefeilscht und gehandelt – der Besucher weiß fast nicht wohin er sich zuerst wenden soll.
Luft ablassen in den Reifen heißt es anschließend – wir fahren ins Arabian Oryx Camp in die Wüste. Hier ist der Spielplatz der Omanis. Mit getunten Geländewagen aus Asiatischer und Europäischer Schmiede rasen sie am Abend auf die Sanddünen zum romantischen Sonnenuntergang – verrückt! Wir steigen zu Fuß auf eine entferntere Düne und genießen dort den Sonnenuntergang. Eine Steigerung können wir dann am nächsten Morgen erleben. Bei einer geführten Kamelwanderung können wir den herrlichen Sonnenaufgang in den Dünen genießen und dürfen beobachten wie sich die Strukturen der Landschaft mit der aufgehenden Sonne verändern – und das völlig ohne Motorengebrüll!!
Zurück aus der Sandwüste besuchen wir das Wadi Bani Khalid mit seinen türkisfarbenen Seen und beziehen für zwei Tage Quartier in der ehemaligen Hauptstadt des Oman – in Nizwa.
Diverse Forts gibt es in dieser Gegend zu besichtigen. Sie wurden restauriert und geben einen guten Überblick über die Verteidigungsanlagen. Besonders gefallen hat uns das Jabreen Castle das mit seiner Inneneinrichtung einen sehr schönen Eindruck davon gibt wie es in den Gemäuern in bewohntem Zustand ausgesehen haben könnte.
Natürlich darf auch hier ein Besuch im Souk nicht fehlen. Ali unser Fahrer handelt für uns eine Dishdasha – die traditionelle arabische Männerbekleidung - aus – schon der Handel selbst ein besonderes Erlebnis.
Die lehmverputzten Häuser des kleinen Bergdorfes Misfat al Abriyeen liegen an unserem Weg in die Berge. In dem Dorf wird renoviert um den Zerfall aufzuhalten und die sehr einfachen Lebensbedingungen angenehmer zu machen.
Auf dem 2000 m hoch gelegenen Plateau angekommen machen wir noch eine Wanderung in das Wadi Nakhar – dem 'Grand Canyon' des Oman. Außer Ziegen und einigen Touristen ist es in der steilwandigen Schlucht recht einsam.
Kaum in unseren Chalets im 'Sama Heights Resort' angekommen können wir in der klaren Luft noch einen herrlichen Sonnenuntergang über dem Flachland im Westen beobachten. Die kühle, klare Luft gestattet uns auch einen herrlichen Blick auf den sternenübersäten Nachthimmel und auf den Gipfel des höchsten Berg des Omans den Jebel Shams (3009 m) mit seiner militärischen Beobachtungsstation am Gipfel.
Mit einem Rundblick verabschieden wir uns am nächsten Morgen und fahren auf unserer letzten Etappe über die Berge nach Norden zum Meer. Eine abenteuerliche Piste mit grandiosen Ausblicken bringt uns über die Passstraße des Hadjar al Gharbi durchs Gebirge. Unterwegs wandern wir noch einmal durch eine Schlucht ins Bergdorf Bilad Sayt – eine grüne Oase mitten in den Bergen.
Als krassen Gegensatz zu den wilden und kahlen Berglandschaften gönnen wir uns noch zwei Tage an der Küste in einem Strandresort. Mit Strand, blühenden Gärten und Verwöhngastronomie lassen wir unsere Omanreise 2019 ausklingen. Auf dem Weg zum Flughafen holen wir dann unsere ausgefallene Dhow-Fahrt vor der Küste von Muscat nach und lassen dabei unsere Reise noch einmal Revue passieren.
Eine Reise die zwölf Stunden später im Hafen von Friedrichshafen ihr Ende findet und die uns auch wieder einmal klar gemacht hat in welch gesegneter Landschaft wir leben. Aber auch die stark religiös bestimmte Staatsform eines Landes hat uns zu denken gegeben die für die Bewohner dieses Landes vielleicht passend sein mag – für unseren Kulturkreis allerdings nicht mehr vorstellbar ist. Das sollte uns bewusst sein und wir sollten alles tun damit dies so bleibt….

Begleiten sie uns in Bildern zu unserer Reise durch den Oman.

© Copyright 3. April 2019 H. Neidhardt


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